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Zentrum Künste und Kulturtheorie

2023/2024 »Politische Leidenschaften«

Allerorts findet sich in öffentlich ausgetragenen Debatten eine emotional aufgeladene Stimmung, die mit Affekten politische Anliegen durchzusetzen sucht. Die Vortrags- und Diskussionsreihe »Politische Leidenschaften«, organisiert von Elisabeth Bronfen und Klaus Müller-Wille, nimmt sich vor, diese Melodramatisierung der Politik kritisch zu befragen. Dabei geht es uns nicht unbedingt darum, an ältere ideologiekritische Observationen anzuknüpfen. Vielmehr soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie eine Leidenschaftlichkeit der Politik auch durch künstlerische Praktiken, Narrationen und ästhetische Phänomene geweckt werden kann, die nicht auf Register der populistischen Demagogie zurückgreifen. Dabei sollen die vielen Schnittflächen zwischen Ästhetik und Politik bewusst aus möglichst vielfältigen Perspektiven beleuchtet werden, die von der Philosophie und Anthropologie über die Kulturanalyse bis hin zur Kunsttheorie reichen können.

 

Joie publique, joie politique (Regie: Eduardo Jorge de Oliveira)

8.03.2023, 18:15 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1

Alegria pública, alegria política/Joie publique, joie politique (36 Min.), der dritte und letzte Film-Essay über Freude von Eduardo Jorge de Oliveira, beruht auf einem Dialog zwischen Suely Rolnik (São Paulo) und Georges Didi-Huberman (Paris). Die Begegnung zwischen den beiden Protagonist:innen fand dabei am Schneidetisch des Filmstudios statt. Joie publique, joie politique konzentriert sich auf Freude als eine Emotion, die sich selbst unterläuft. Der Film versucht in einer essayistischen Form die verschiedensten Themen, die ein Gespräch über die Freude aufwerfen kann, zusammenbringt. Vor allem geht es - voller Zuneigung - um ihre (mikro-)politische Dimension, um sich einem Vokabular politischer Leidenschaften zu nähern.

One more loop around the bend. Kulturanalytische Betrachtungen zu »Westworld«

Buchpräsentation

10.05.2023, 18:30 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1

Die Science-Fiction-Serie WESTWORLD (2016–2022) gehört zu den meistdiskutierten TV-Formaten der letzten Jahre. Die Konfliktzonen, mehr aber noch die sich auflösenden Grenzen zwischen Menschen und Androiden bieten zusammen mit der explorativen Ästhetik und der fragmentiert-rhythmischen Erzählweise viel Stoff für Analysen aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Band ist die erste Publikation, die sich mit allen vier Staffeln und den neuen digitalen Erzählformen wie transmediale Umschreibung, technologische Vermittlung und den diversen Spielarten von Serialität befasst. Durch seine interdisziplinäre Anlage und die Befragung der Schnittstellen zwischen Menschen und nicht-menschlichen Entitäten wie Maschinen, Tieren oder ganz anderen Spezies und Existenzformen trifft er den Kern aktueller Debatten rund um Posthumanismus, Anthropozän und ökokritische Fragestellungen in Kunst und Literatur.

Weiterführende Informationen

Coverabbildung des Buches One more loop around the bend. Kulturanalytische Betrachtungen zu »Westworld«

Elisabeth Bronfen, Christine Lötscher und Klaus Müller-Wille (Hgg.): One more loop around the bend. Kulturanalytische Betrachtungen zu »Westworld«

Buchpräsentation

10.05.2023, 18:30 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1