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Zentrum Künste und Kulturtheorie

Veranstaltungen

Look Closer. Kunst Afrikas im Archiv Himmelheber

bis 17.09.2023, Museum Rietberg, Gablerstrasse 15

Look Closer richtet den Blick auf den Kunstethnologen und Sammler Hans Himmelheber (1908–2003). Seine Forschungen zur Künstlerpersönlichkeit und Ästhetik leiteten einen Paradigmenwechsel in der Kunst Afrikas ein. Die Ausstellung regt zum Nachdenken an: Wie entsteht das Wissen über die künstlerische Produktion in Afrika? Was bedeuten Begriffe wie Kunst und Künstler*in? Welche Rolle spielen afrikanische Akteur*innen und Perspektiven bei dieser Wissensproduktion? Look Closer zeigt anhand von Beispielen Himmelhebers Vorgehen des genauen Hinschauens, Dokumentierens und Beschreibens auf.Aber es geht nicht nur um den Blick zurück. Vier zeitgenössische Künstler:innen – Désiré Amani, Michèle Magema, Obou Gbais und David Shongo – präsentieren ihre aktuellen Visionen zum Archiv Himmelheber.

Die Ausstellung präsentiert die Erkenntnisse des gemeinsamen Forschungsprojektes Hans Himmelheber – Kunst Afrikas und verflochtene Wissensproduktion der Universität Zürich und des Museums Rietberg.

Evi Zemanek: «Arktische Klanglandschaften im Podcast. Naturästhetik in Ulrike Draesners Audiotext Radio Silence»

Donnerstag, 21. September, 17:15 Uhr, Plattenstrasse 43, PLG 2-211

Ausgehend von der Tatsache, dass Ulrike Draesners Radio Silence als mediatisierte Autorenlesung per Radio und Podcast zu hören war, aber das Manuskript bis heute nicht publiziert ist, ist der Audiotext als ein Natur-Sprechen und ‚verlautlichtes Nature Writing‘ anzusehen. In Radio Silence vermittelt die Sprecherin Eindrücke von einer Reise nach Spitzbergen, schildert Resonanzerfahrungen und macht besonders die Sensibilisierung ihrer akustischen Wahrnehmung hörbar. Der Vortrag setzt verschiedene Ebenen zueinander in Bezug: In einem ersten Schritt geht er Draesners Verbalisierung der arktischen Klanglandschaft mit ihrem Fokus auf die lebendige ‚arktische Stille‘ nach und korreliert dies mit Erkenntnissen des Bioakustikers Bernie Krause. In einem zweiten Schritt wird untersucht, auf welche Weise Draesners Stimme die beschriebenen Klanglandschaften hörbar macht, und gezeigt, wie die Eigenschaften und Potenziale des Mediums Podcast dem Anliegen von Draesners Natur-Sprechen, Verbundenheit mit dem Mehr-als-Menschlichen zu erzeugen, entgegenkommen. Da das Resonanz-Konzept sowohl für die inhaltliche Analyse von Radio Silence als auch für die akustische Mediatisierung und auditive Rezeption des Werks relevant ist, werden diesbezügliche Überlegungen in einem dritten Schritt mit Bezug auf Hartmut Rosas Resonanztheorie gebündelt und diskutiert. Der Vortrag kombiniert Ansätze von Literaturökologie und Ecocriticism mit solchen aus Bioakustik, Sound Studies sowie Radio- und Podcast Studies.

Organisiert von Evelyn Dueck (Genf), Julia Straub (Fribourg) und Sandro Zanetti (Zürich).

Am 22. September findet der zum Vortrag gehörige Workshop «Gefährdete Vielfalt Biodiversität und Artensterben wahrnehmen, dokumentieren, inszenieren» statt.

STEAMBOAT BILL JR. mit Live-Begleitung

Regie: Buster Keaton, mit Live-Vertonung durch das Ensemble Menschenstoff und mit einer Einführung von Jennifer Fay

Freitag, 13. Oktober 2023, 20:00 Uhr, Kino Xenix, Kanzleistrasse 52

Im Oktober 2023 ist die Filmwissenschaftlerin Jennifer Fay (Vanderbilt University, Nashville) Gast des Seminars für Filmwissenschaft. Sie hat sich eingehend mit dem Verhältnisz wischen Kino und Anthropozän beschäftigt. Wie sich Buster Keatons Film STEAMBOAT BILL JR. (USA 1928) und das Anthropozän zusammenfügen, formuliert Fay folgendermassen: «Wenn das Anthropozän unsere Aufmerksamkeit auf immer extremere Wetterereignisse lenkt, zeigt dieser Film das Wetter stattdessen als Quelle für Lacher. Nennen wir es Keatons Klimatografie.»

Organisiert von Volker Pantenburg, Seminar für Filmwissenschaft.

Klassenverhältnisse am Bodensee

Regie: Ariane Andereggen, CH 2023, 82 Min.
Filmvorführung und Diskussion mit Ariane Andereggen, Ted Gaier, Moritz Ege und Monika Dommann

18. Oktober 2023, 18:30, Universität Zürich, Rämistrasse 71, KOL-F-109

Die Autorin kehrt an den Bodensee zurück. Sie rekonstruiert eine gemeinsame Erinnerung über die ehemals industrialisierte Bodenseeregion, die auch massgeblich durch Migration aufgebaut wurde – und in den letzten Jahren vor allem Leute anzieht, die nicht gerne Steuern zahlen. Es sprechen die Prägungen, der Nebel. Ohne Talking Heads, in Blickwinkeln jenseits des denkmalgeschützten Selbstbildes dieser Region, wird Klassismus begreifbar. 

Eine gemeinsame Veranstaltung  der kulturwissenschaftlichen Vortragsreihe des ISEK mit dem Geschichtskontor des Historischen Seminars.

Alexander Pehlemann: «Magnetizdat Allover the Bloc. Magnetbanduntergrund hinter dem Eisernen Vorhang»

16. November 2023, 19 Uhr, Photobastei, Sihlquai 125

Subkulturen mussten sich im Realsozialismus ihre eigenen Wege schaffen, um ihre subversiven Gegensounds in Zirkulation zu bringen. Alexander Pehlemann aus Leipzig, Herausgeber des Zonic-Almanachs und diverser Bücher zur Popkultur im sogenannten Ostblock, stellt in einem Mehrmedia-Vortrag die unterschiedlichen Strategien und Taktiken vor, mit denen der Underground in den Umlauf kam, von der sowjetischen Vorstufe des Roentgenizdat über den dominierenden Magnetbanduntergrund quer durch die Länder, der von Tonbändern zu unabhängigen Kassetteneditionen ging, sowie schliesslich sogar, wenn auch selten, illegale Vinyl-Produkte. Eine Zeitreise, garniert mit Bildern, Filmausschnitten und natürlich Sounds von Ost-Kraut bis Post-Punk.

Organisiert und mdoeriert von Matthias Meindl.

1972: ANTONIONI IN CHINA

CHUNG KUO (CINA), Regie: Michelangelo Antonioni, I/CH 1972, 128 Min., Farbe, 16 mm, I/e

Zu Gast: Tom Holert

Donnerstag, 23. November 2023, 18 Uhr, Filmpodium, Nüschelerstrasse 11

Tom Holerts neues Buch ca.1972. Gewalt – Umwelt – Identität – Methode ist ein Text/Bild-Essay überdie vielfältigen und widersprüchlichen Aufschübe, Aufbrüche undAusschweifungen, die sich am Chronotop «ca. 1972» nachzeichnen lassen. Im Zuge dieser vielschichtigen Dynamik, für die die maoistische Kulturrevolution keine geringe Rolle spielte, reiste Michelangelo Antonioni nach China. Aus über 40 Stunden Filmmaterial kondensierte der Regisseur einen mehrteiligen dokumentarischen TV-Film sowie eine eigenständige Kinofassung. Der seinerzeitvon den chinesischen Offiziellen harsch kritisierte Reisebericht bietet Gelegenheit, die damaligen politisch-ästhetischen Fliehkräfte nach 50 Jahren einer Relektüre zu unterziehen.
Eine Veranstaltung des Farocki-Forum: Übertragung #04 mit Film, Vortrag und Gespräch.

Les Oubliés de la Belle Étoile

Als Kinder wurden Dédé, Michel und Daniel zwischen den 1950er- und 70er-Jahren in die „Erziehungsanstalt“ La Belle Étoile Zentrum, das vom Abt Garin geleitet war, in Savoyen versetzt. Dort hungerten sie, wurden geschlagen, gedemütigt, zerstört. Vor der wohlwollenden Kamera der Filmemacherin Clémence Davigo kommen sie zusammen, um endlich das Schweigen zu brechen. Eine erschütternde Erzählung auf den Spuren der Erinnerung und der Gerechtigkeit. 

Im Rahmen der Ringvorlesung Sexueller Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche. Eine Zwischenbilanz, mit Einführung und Gespräch.

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