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- Joie publique, joie politique (Regie: Eduardo Jorge de Oliveira)
- Kateryna Lysovenko: ArtTransparent
- Look Closer. Kunst Afrikas im Archiv Himmelheber
- As Time Goes By: Die Magie der filmischen Langzeitbeobachtung
- One more loop around the bend. Kulturanalytische Betrachtungen zu »Westworld«. Buchpräsentation
- Mind the Memory Gap
Joie publique, joie politique (Regie: Eduardo Jorge de Oliveira)
8.03.2023, 18:15 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1
Alegria pública, alegria política/Joie publique, joie politique (36 Min.), der dritte und letzte Film-Essay über Freude von Eduardo Jorge de Oliveira, beruht auf einem Dialog zwischen Suely Rolnik (São Paulo) und Georges Didi-Huberman (Paris). Die Begegnung zwischen den beiden Protagonist:innen fand dabei am Schneidetisch des Filmstudios statt. Joie publique, joie politique konzentriert sich auf Freude als eine Emotion, die sich selbst unterläuft. Der Film versucht in einer essayistischen Form die verschiedensten Themen, die ein Gespräch über die Freude aufwerfen kann, zusammenbringt. Vor allem geht es - voller Zuneigung - um ihre (mikro-)politische Dimension, um sich einem Vokabular politischer Leidenschaften zu nähern.
Eine Veranstaltung des ZKK:Schwerpunkts Politische Leidenschaften.
Kateryna Lysovenko: ArtTransparent
In einer Weltpremiere wird das Werk "ArtTransparent" (2023) von Kateryna Lysovenko gezeigt. Die Künstlerin hat "ArtTransparent" speziell für den Lichthof der Universität Zürich zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar 2022 geschaffen. Das Kunstwerk einer ukrainischen Künstlerin im öffentlichen Raum der UZH zwingt die Passant:innen durch seine materielle Präsenz zum Nachdenken. Drei Monate lang, das gesamte Frühlingssemester über, wird die Aufmerksamkeit auf ein Objekt gelenkt, das während des Krieges und als Reaktion auf den Krieg geschaffen wurde. Jenseits der täglichen Berichterstattung und medialen Dauerberieselung verweist Lysovenkos Werk auf Dimensionen der Erfahrung von Krieg, die uns sonst nicht zugänglich sind.
Kateryna Lysovenko hat an der Grekov Odesa Art School und an der National Academy of Fine Arts and Architecture Kyiv Malerei studiert und an der Kyiv Academy of Media Arts einen Kurs für zeitgenössische Kunst absolviert. Vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine lebte sie in Kyiv. Im Frühling 2022 ist sie mit ihren Kindern nach Österreich geflohen.
Eine Veranstaltung des Slavischen Seminars in Kooperation mit dem Zentrum Künste und Kulturtheorie, der Abteilung für Osteuropäische Geschichte und dem Center for Eastern European Studies, organisiert von Tomáš Glanc.
Look Closer. Kunst Afrikas im Archiv Himmelheber
Laufzeit: bis 17.09.2023
Look Closer richtet den Blick auf den Kunstethnologen und Sammler Hans Himmelheber (1908–2003). Seine Forschungen zur Künstlerpersönlichkeit und Ästhetik leiteten einen Paradigmenwechsel in der Kunst Afrikas ein. Die Ausstellung regt zum Nachdenken an: Wie entsteht das Wissen über die künstlerische Produktion in Afrika? Was bedeuten Begriffe wie Kunst und Künstler*in? Welche Rolle spielen afrikanische Akteur*innen und Perspektiven bei dieser Wissensproduktion? Look Closer zeigt anhand von Beispielen Himmelhebers Vorgehen des genauen Hinschauens, Dokumentierens und Beschreibens auf.Aber es geht nicht nur um den Blick zurück. Vier zeitgenössische Künstler:innen – Désiré Amani, Michèle Magema, Obou Gbais und David Shongo – präsentieren ihre aktuellen Visionen zum Archiv Himmelheber.
Die Ausstellung präsentiert die Erkenntnisse des gemeinsamen Forschungsprojektes Hans Himmelheber – Kunst Afrikas und verflochtene Wissensproduktion der Universität Zürich und des Museums Rietberg.
As Time Goes By: Die Magie der filmischen Langzeitbeobachtung
Sam Klemke's Time Machine
Filmscreening
29.03.2023, 18:15 Uhr, Filmpodium, Nüschelerstrasse 11
Public/Private
Podiumsdiskussion mit Monika Dommann (Historikerin, UZH), Bert Rebhandl (Filmkritiker) und Nikola Biller-Andorno (UZH, Mitglied der Ethik-Gruppe der EU) über Chancen, Risiken und Nebenwirkungen des Langzeitdokumentarfilms
29.03.2023, 20:15 Uhr, Filmpodium, Nüschelerstrasse 11
«Zu seinem 12. Geburtstag schenkten ihm seine Eltern eine Filmkamera, und Sam Klemke begann, sein Leben filmisch zu begleiten. Immer in der Hoffnung, die Zukunft hielte Grosses für ihn bereit und seine Existenz würde eine bedeutsame. Was sich sodann im Verlauf der kommenden Jahrzehnte vollzog, war das alltägliche Scheitern. Unverdrossen und uneitel dokumentiert von einem Mann, der mit seinem Übergewicht kämpft, berufliche Enttäuschungen und persönliche Krisen zu bestehen hat – und der sich doch immer wieder aufs Neue mit dem Umstand arrangiert, dass Plan und Fakt nur äusserst selten in eins fallen. Klemkes überbordendes Lebensarchiv ist die ideale Materialsammlung für den aus Nordengland stammenden, in Australien beheimateten Dokumentarfilmemacher Matthew Bate, der in seinen Werken ‹for meaning in the white noise of pop-culture› sucht.» (Bildrausch Filmfest Basel, 2015)
Die Reihe „As Time Goes By: Die Magie der filmischen Langzeitbeobachtung“ ist eine Kooperation des Seminars für Filmwissenschaft mit dem Filmpodium, kuratiert vom Filmpodium und dem Stadtkino Basel.
One more loop around the bend. Kulturanalytische Betrachtungen zu »Westworld«. Buchpräsentation
10.05.2023, 18:30 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1
Die Science-Fiction-Serie WESTWORLD (2016–2022) gehört zu den meistdiskutierten TV-Formaten der letzten Jahre. Die Konfliktzonen, mehr aber noch die sich auflösenden Grenzen zwischen Menschen und Androiden bieten zusammen mit der explorativen Ästhetik und der fragmentiert-rhythmischen Erzählweise viel Stoff für Analysen aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Band ist die erste Publikation, die sich mit allen vier Staffeln und den neuen digitalen Erzählformen wie transmediale Umschreibung, technologische Vermittlung und den diversen Spielarten von Serialität befasst. Durch seine interdisziplinäre Anlage und die Befragung der Schnittstellen zwischen Menschen und nicht-menschlichen Entitäten wie Maschinen, Tieren oder ganz anderen Spezies und Existenzformen trifft er den Kern aktueller Debatten rund um Posthumanismus, Anthropozän und ökokritische Fragestellungen in Kunst und Literatur.
Eine Veranstaltung des ZKK:Schwerpunkts Politische Leidenschaften.
Mind the Memory Gap
Farocki-Forum: Übertragung #03
25.05.2023, 18:30 Uhr, Filmpodium, Nüschelerstrasse 11
In einem videografischen Vortrag beschreibt Franz Wanner Kulturen des Bereinigens,Verdrängens und Vergegenwärtigens. Ausgehend von seiner Installation DUAL USE, die Tendenzen gesellschaftlicher Militarisierung beleuchtet und während einer Ausstellung im Lenbachhaus in München eine parlamentarische Anfrage auslöste, entwirft er einen Bogen zu seiner aktuellen Arbeit MIND THE MEMORY GAP. Unter diesem Titel führt er die 2020 begonnene Untersuchung von Auswirkungen der im NS-Regime massenhaft praktizierten Ausbeutung durch Zwangsarbeit fort.
Franz Wanner (geb. 1975 in Bad Tölz) arbeitet derzeit in Berlin und Zürich als Resident des Farocki Forums der UZH und des Harun Farocki Instituts Berlin. In seiner künstlerischen Arbeit untersucht er Komplexe wie den deutschen Geheimdienst und die Rüstungsindustrie, ihre Geschichte und gegenwärtigen Strukturen sowie die Wirkungen des Nationalsozialismus auf den geschichtslosen bundesdeutschen Wohlstandsimperativ.
Eine Veranstaltung des Farocki-Forums am Seminar für Filmwissenschaft.